ABC steuerfreier und steuerpflichtiger Arbeitgeberleistungen

Sie fragen sich, ist das Arbeitslohn?, muss ich diese Zuwendung meines Arbeitgebers versteuern?

Dann hilft Ihnen u.U. unsere nachfolgende unverbindliche Zusammenfassung steuerfreier und steuerpflichtiger Leistungen.

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Kein Arbeitslohn bzw steuerfrei ist/sind:

  • zahlreiche Aufmerksamkeiten - geregelt in R 19.6,
  • die Teilnahme an Betriebsveranstaltungen in Grenzen (R 19.5),
  • die Übernahme von Fortbildungskosten und Weiterbildungskosten (R 19.7),
  • die Gestellung einheitlicher, in der Arbeitszeit zu tragender Kleidung, wenn eigenbetriebliches Interesse des Arbeitgebers im Vordergrund steht (i.d.R. keine hochwertige Kleidung)
  • Leistungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, z.B. die Bereitstellung von Ruhe-, Aufenthalts- u. Erholungsräumen sowie das zur Verfügung stellen betriebseigener Fitnessräume, Dusch- und Badeanlagen; Bedingung: Die Nutzung ist der gesamten Belegschaft möglich und somit in überwiegend betrieblichem Interesse (BFH vom 25. 7. 1986 – BStBl II S. 868),
  • Rabatte des Arbeitgebers die nicht nur an Arbeitnehmer sondern auch an fremde Dritte gewährt werden (BFH vom 26. 7. 2012 – BStBl 2013 II S. 402),
  • übliche Sachleistungen des Arbeitgebers anlässlich einer betrieblichen Veranstaltung im Zusammenhang mit einem runden Geburtstag des Arbeitnehmers im Rahmen des R 19.3 Abs. 2 Nr. 4 LStR; die Abgrenzung betrieblich/privat hier geregelt in BFH Urteil vom 28. 1. 2003 (BStBl II S. 724),
  • Schadensersatzleistungen, soweit der Arbeitgeber zur Leistung gesetzlich verpflichtet ist oder soweit der Arbeitgeber einen zivilrechtlichen Schadensersatzanspruch des Arbeitnehmers wegen schuldhafter Verletzung arbeitsvertraglicher Fürsorgepflichten erfüllt (BFH vom 20. 9. 1996 – BStBl 1997 II S. 144),
  • Maßnahmen des Arbeitgebers zur Vorbeugung berufsbedingter Gesundheitsschäden und Beeinträchtigungen der Gesundheit - Nur mit Bestätigung durch die Krankenkasse oder Berufsgenossenschaft oder durch Gutachten (BFH vom 30. 5. 2001 – BStBl II S. 671),
  • Mietzahlungen des Arbeitgebers für ein Arbeitszimmer, das für die Erbringung der geschuldeten Arbeitsleistung genutzt wird und nur wenn diese Nutzung in absolut vorrangigem Interesse des Arbeitgebers erfolgt (BMF vom 13. 12. 2005 – BStBl 2006 I S. 4) Achtung - ggf. abzugebende Anlage V!,
  • Nutzungsentgelt/Miete an den Arbeitnehmer für eine an den Arbeitgeber überlassene Garage des Mitarbeiters, der dort seinen Dienstwagen abstellt (BFH vom 7. 6. 2002 – BStBl II S. 829),
  • Vergütungen eines Sportvereins an Amateursportler, wenn die Vergütungen die zusammenhängenden Aufwendungen nur unwesentlich übersteigen (BFH vom 23. 10. 1992 – BStBl 1993 II S. 303),
  • Vorsorgeuntersuchungen nur leitender Angestellter - BFH vom 17. 9. 1982 (BStBl 1983 II S. 39),
  • Zuwendungen aus persönlichem Anlass in Grenzen nach R 19.6.
  • Zahlungen / Leistungen nach dem AltTZG gem. § 3 Nr. 28 EStG (R 3.28),
  • Eine Aufwandsentschädigung nach § 3 Nr. 12 (R 3.12) und Einnahmen bis zum Höchstbetrag nach § 3 Nr. 26 und 26a EStG (R 3.26),
  • durchlaufende Gelder und Auslagenersatz nach § 3 Nr. 50 EStG (R 3.50),
  • Beiträge nach § 15 FELEG (BFH vom 14. 4. 2005 – BStBl II S. 569),
  • Pauschale Selbstkostenerstattungen für Sanitätshelfer des DRK, die die durch die Tätigkeit veranlassten Aufwendungen nur unwesentlich übersteigen (BFH vom 4. 8. 1994 – BStBl II S. 944),
  • ggf vom Arbeitnehmer veruntreute Beträge (BFH vom 13. 11. 2012 – BStBl 2013 II S. 929),
  • Beihilfen und Unterstützungen wegen Hilfsbedürftigkeit nach § 3 Nr. 11 EStG (R 3.11),
  • der Wert unentgeltlich oder verbilligt überlassener echter typischer Berufskleidung
  • die Barablösung des Anspruchs auf Gestellung typischer Berufskleidung nach § 3 Nr. 31 EStG (R 3.31),
  • Erstattung der Mehraufwendungen für doppelte Haushaltsführung nach § 3 Nr. 13 und 16 EStG (R 3.13, 3.16 und 9.11),
  • Leistungen zur Gesundheitsförderung (! Höchstbetrag) nach § 3 Nr. 34 EStG,
  • der Kaufkraftausgleich nach § 3 Nr. 64 EStG (R 3.64),
  • die Arbeitgeberleistung für die Unterbringung und Betreuung nicht schulpflichtiger Kinder nach § 3 Nr. 33 EStG (R 3.33),
  • Ersatz von Reisekosten nach § 3 Nr. 13 und 16 EStG (R 3.13, 3.16 und 9.4 bis 9.8),
  • Sammelbeförderung nach § 3 Nr. 32 EStG (R 3.32),
  • Studienbeihilfen und Stipendien nach § 3 Nr. 11 und 44 EStG (R 4.1 und R 3.44 EStR),
  • Aufwendungen für Telekommunikation nach R 3.50 Abs. 2 - in Grenzen
  • der geldwerte Vorteile aus der privaten Nutzung o Überlassung betrieblicher Personalcomputer und Telekommunikationsgeräte nach § 3 Nr. 45 EStG (R 3.45),
  • Trinkgeld nach § 3 Nr. 51 EStG,
  • Ersatz von Umzugskosten nach § 3 Nr. 13 und 16 EStG (R 3.13, 3.16 und 9.9), auch BUKOG
  • In Grenzen, die Übernahme von Unterkunftskosten sowie die unentgeltliche oder teilentgeltliche Überlassung einer Unterkunft - geregelt in § 3 Nr. 13 EStG (R 3.13), § 3 Nr. 16 EStG (R 9.7 und 9.11),
  • der Ersatz von Verpflegungskosten „Verpflegungsmehraufwand“ nach § 3 Nr. 4 Buchstabe c EStG (R 3.4), § 3 Nr. 12 EStG (R 3.12), § 3 Nr. 13 EStG (R 3.13), § 3 Nr. 16 EStG (R 9.6 und 9.11), § 3 Nr. 26 EStG (R 3.26),
  • Werkzeuggeld nach § 3 Nr. 30 EStG (R 3.30),
  • ggf nachzuentrichtende Arbeitnehmeranteile am Sozialversicherungsbeitrag, die wegen „Beitragslastverschiebung“ vom AG nachzuentrichten sind (§ 3 Nr. 62 EStG), außer bei Nettolohnvereinbarung auch bei Steuer- und Beitragshinterziehung wenn nämlich die Unmöglichkeit einer Rückbelastung beim AN bewusst in Kauf genommen wurde (BFH vom 29. 10. 1993 – BStBl 1994 II S. 194 und vom 13. 9. 2007 – BStBl 2008 II S. 58),
  • Zukunftssicherungsleistungen des Arbeitgebers auf Grund gesetzlicher Verpflichtung und gleichgestellte Zuschüsse nach § 3 Nr. 62 EStG (§ 2 Abs. 2 Nr. 3 LStDV und R 3.62),
  • Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- oder Nachtarbeit nach § 3b EStG (R 3b).

Dagegen gehören zum steuerpflichtigen Arbeitslohn:

  • der verbilligte Erwerb von Aktien des Arbeitgebers (oder Dritten), wenn der Vorteil für die Arbeitsleistung des Arbeitnehmers gewährt wird (BFH vom 7. 5. 2014 BStBl II S. xxx – VI R 73/12),
  • übernommene Anwaltsvereins-Beiträge einer angestellten Rechtsanwältin (BFH vom 12. 2. 2009 – BStBl II S. 462),
  • übernommene Beiträge zur Berufshaftpflichtversicherung von Rechtsanwälten Steuerberatern (BFH vom 26. 7. 2007 – BStBl II S. 892),
  • vom Arbeitgeber übernommene Bußgelder, die gegen bei ihm angestellte Fahrer wegen Verstoßes gegen die Lenk- und Ruhezeit verhängt worden sind (BFH vom 14. 11. 2013 – BStBl 2014 II S. 278),
  • unentgeltliche bzw. verbilligte Überlassung eines Dienstwagens durch den Arbeitgeber an den Arbeitnehmer für Privatnutzung (BFH vom 29. 1. 2009 – BStBl 2010 II S. 1067),
  • übernommene Geldbußen und Geldauflagen bei nicht ganz überwiegend eigenbetrieblichem Interesse (BFH vom 22. 7. 2008 – BStBl 2009 II S. 151),
  • übernommene Mitgliedschaftsbeiträge eines Golfclubs (BFH vom 21. 3. 2013 – BStBl II S. 700),
  • übernommene Gruppenkrankenversicherungsbeiträge, wenn der Arbeitnehmer einen eigenen unmittelbaren und nicht entziehbaren Rechtsanspruch gegen den Versicherer erlangt (BFH vom 14. 4. 2011 – BStBl II S. 767),
  • übernommene Kammerbeiträge für Geschäftsführer von WP- oder /Stb-Gesellschaften (BFH vom 17. 1. 2008 – BStBl II S. 378),
  • die kostenlose o. verbilligte Überlassung hochwertiger Kleidungsstücke durch den Arbeitgeber (BFH vom 11. 4. 2006 – BStBl II S. 691), wenn nicht typische Berufskleidung R 3.31 Abs. 1,
  • vereinbarte monatliche Zahlungen zum Ausgleich der Nachteile bei Kurzarbeit (BFH vom 20. 7. 2010 – BStBl 2011 II S. 218),
  • im Rahmen eines Dienstverhältnisses erzielte Liquidationseinnahmen (eigene Honorareinnahmen) eines angestellten Chefarztes aus einem ihm eingeräumten Liquidationsrecht für abrechenbare wahlärztliche Leistungen (BFH vom 5. 10. 2005 – BStBl 2006 II S. 94),
  • übernommene Lohnsteuern, die nicht Fall des § 40 Abs. 3 EStG sind (BFH vom 28. 2. 1992 – BStBl II S. 733), bei Nettolohnvereinbarung und wenn der Arbeitgeber auf den Ausgleichsanspruch (BFH vom 29. 10. 1993 – BStBl 1994 II S. 197). Das gilt auch für Kirchensteuern und für vom Arbeitgeber zu Unrecht angemeldete und an das Finanzamt endgültig abgeführte Lohnsteuerbeträge (BFH vom 17. 6. 2009 – BStBl 2010 II S. 72),
  • vom AG nachträglich abgeführte Lohnsteuer für vorher steuerfrei behandelten Arbeitslohn (BFH vom 29. 11. 2000 – BStBl 2001 II S. 195),
  • von Dritten verliehene Preise, die Entgeltcharakter haben und nicht nur eine Ehrung des Preisträgers sind (BFH vom 23. 4. 2009 – BStBl II S. 668),
  • vom Arbeitgeber übernommene Kosten für eine Regenerationskur;
  • Vorteile aus der Übernahme von (privaten) Reisen (H 19.7),
  • Sachbezüge über den Höchstbeträgen liegend, soweit sie zu einem geldwerten Vorteil des Arbeitnehmers aus seinem Dienstverhältnis führen (R 8.1 und 8.2),
  • Vorteile aus dem Erlass einer Schadensersatzforderung des Arbeitgebers (BFH vom 27. 3. 1992 – BStBl II S. 837 und H 8.1 (9–10) Verzicht auf Schadensersatz,
  • vom AG übernommene Steuerberatungskosten (BFH vom 21. 1. 2010 – BStBl II S. 639), bei Netto- und Bruttolohnvereinbarung
  • Surrogatleistungen (Ersatzleistungen) des Arbeitgebers wegen Wegfall von Ansprüchen der betrieblichen Altersversorgung (BFH vom 7. 5. 2009 – BStBl 2010 II S. 130),
  • übernommene feste und laufende Kosten für einen Telefonanschluss in der Privatwohnung eines Arbeitnehmers oder übernommene Kosten für ein Mobiltelefon, wenn kein betriebliches Gerät genutzt wird (R 3.45) oder es sich nicht um Auslagenersatz nach R 3.50 handelt und auch nicht wenn die Telefonkosten nicht zu Werbungskosten nach (R 9.8, R 9.9, R 9.11) gehören,
  • übernommene Umlagezahlungen des Arbeitgebers an die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (BFH vom 7. 5. 2009 – BStBl 2010 II S. 194),
    übernommene Beiträge für eine private Unfallversicherung (BMF vom 28. 10. 2009
  • Leistungen aus Unterstützungskassen (BFH vom 28. 3. 1958 – BStBl III S. 268), außer diese sind nach R 3.11 Abs. 2 steuerfrei,
  • Vermittlungsprovisionen des Arbeitgebers (R 19.4),
  • Ausgleichszahlungen durch den Arbeitgeber, die der Arbeitnehmer für seine in der Arbeitsphase erbrachten Vorleistungen, wenn ein im Blockmodell geführtes Altersteilzeitarbeitsverhältnis vor Ablauf der vertraglich vereinbarten Zeit endet (BFH vom 15. 12. 2011 – BStBl 2012 II S. 415).

Eingestellt am 26.04.2016 von S. Härtl


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